9.10.2019: Im Mischverkehr durch Österreich…
Was ist denn das? Österreich als Urlaubsland mit großartiger Infrastruktur hat ein umfassendes Netz an Fahrradwegen. Die dreihundert km in den letzten vier Tagen waren wir zu 80% auf Fahrradwegen unterwegs. Wenn man doch mal auf die allgemeine Straße muss, dann wird das auf einem Schild mit diesem Wortlaut angezeigt: „Radfahrer bitte in den Mischverkehr einordnen“. Na dann….
Vom steilen Wurzenpass runter gings über Villach und dem Ossiacher See hinauf ins Gurktal nach Gurk.
Ein kleines Dorf mit einem großen und berühmten Dom. Burgen und Schlösser überall, immer schön malerisch am Ende von Tälern thronend, so stellt man sich Österreich vor.
Von Kärnten in die Steiermark, über Friesach, Scheifling nach Pöls, wir suchten den optimalen „Alpencross light“, Höhenmeter muss ich jetzt nicht mehr sammeln. Den Tauernhauptkamm überquert bei Hochtauern, dann über Trieben und Liezen nach Bad Aussee. Alles keine schweren Strecken mehr, außer dass einige male die Radwege recht umständlich kreuz und quer führen und sich sogar noch einige rassige „Schnapper“ (kurze steile Anstiege) vor einem auftürmen. Heute kurz vor Bad Aussee stand plötzlich die Angabe 25% auf einem Hinweisschild. Das ist Rekord auf meiner ganzen Tour. Ich musste meine beiden Gepäcktaschen vorne anbringen damit mein Gaul nicht aufschnappte… 😉 Vielleicht daher die Bezeichnung „Schnapper“?
Rekordverdächtig ist auch die Unterkunft heute. Ein Haus mit ****S. Ich hatte schon lange Zeit einen Übernachtungsgutschein und das Hotel liegt perfekt am Hoamzua-Weg. Also wurde dieser heute eingelöst. Die Empfangsdamen haben schon a bissl gezuckt, als wir in unserem Aufzug zum Einchecken hereinmarschierten. Wir dann auch, als wir den Dress Code fürs Abendessen erfahren haben. Beim Empfang im Speisesaal haben wir uns dann entschuldigt, dass wir keine passendere Kleidung dabei hätten.
Der Empfangsober meinte nur „wir hätten auch einen Tisch in der Bar für sie hergerichtet“. Sehr diplomatisch. So leicht wollten wir uns aber nicht abwimmeln lassen und durften dann doch beim Standardpublikum eines solchen Hauses tafeln. Gschmeckt hats.
Nur noch zwei Tagesetappen. Morgen gehts nach Thalgau, wo wir von Christel und Christoph Stadel verköstigt werden, ohne Dress Code Vorschriften (nehme ich mal an). Übermorgen ist es dann soweit. Hoamkemma in Siegsdorf und am Samerberg.
Der nächste und abschließende Blog-Eintrag wird dann von „DAHOAM“ erfolgen. Bleibts dran!
Meine größte Hochachtung vor dieser Leistung. Wer, wie ich, selbst schon mal größere Strecken mit dem Fahrrad zurück gelegt hat, kann sich nur verneigen. Hattest du eigentlich zwischendurch mal Sitzprobleme?
Servus Christoph,
was für einen Leistung!! Was für ein Abenteuer! Was für ein schöner Empfang!
Mir wird das Blog-Lesen fehlen. Wenn ich mir die letzten Monate durch den
Kopf gehen lassen, dann muss ich feststellen Du hättest auch mühelos Autor von
Reiseliteratur/ Roadtrips werden können ;-)!
Es war/ ist sehr gut geschrieben und die Vorfreude auf Deinen nächsten Blog in Kombination
mit den Bildern hat mein/ unser Leben bereichert.
Ich wünsche Dir und Deinen Beinen erstmal Gute Erholung!
Aber so wie ich Dich kenne kannst ja eh nicht lange auf der Couch liegen bleiben :-).
Schönes Wochenende,
Hans
Soooo schön ist Osterreich, Mischverkehr hin oder her! Wir haben uns sehr gefreut, Euch als erstes Familienmitglied in Thalgau willkommen zu heissen. Nach einem letzten heftigen Regenguss (das gehört zum Salzkammergut) haben wir Euch schnell mit Händchenwärmen, Stamperln, heisser Dusche, Kaffee und Kuchen und einer zünftigen Jause wieder beleben können.
Wir haben staunend einigen Eurer Erlebnisse gelauscht, Neuigkeiten aus unseren Familien ausgetauscht, über zukünftige Pläne gesprochen, und auch einfach locker getratscht. Es war ein sehr schöner Abend und ein nettes kurzes gemeinsames Frühstück mit Euch. Wir sind mächtig stolz auf Euch als „Jahrhundert-Samerberger“ und freuen Euch, dass ihr so munter und heil wieder zurück seid. Wir sind dann mal gespannt, welche Ziele ihr mit dem Wohnwagen aufsuchen werdet.
Unsere besten Wünsche begleiten Euch auf den letzten Kilometern. Lasst Euch gehörig feiern und streckt die Beine aus; morgen sind null Kilometer auf dem Programm.
Christoph d.A.
Juhuuuu! Jetzt habt ihr es fast geschafft! Wir freuen uns riesig, Lea quietscht und kreischt diese Tage ganz besonders aufgeregt, wahrscheinlich spürt sie dass Oma und Opa näher kommen ?!
Genießt die letzten Kilometer und lasst euch dabei nochmal all die Stationen der größten Tour eures Lebens (oder habt ihr schon wieder neue Pläne im Kopf, vielleicht dann doch mit dem Radl nach Namibia ??) durch den Kopf gehen!
Wir sind stolz auf euch!
Eure Jule und Felix mit Lea Lausemaus