6.10.2019: Alpencross … mit Anlauf: Slowenien und Julische Alpen
Jetzt gehts schnell. In nur vier Tagen sind wir durch Slowenien’s Westen nach Novi Gorica und von dort das Socatal hinauf. Das Tal wird auch Smaragd-Tal genannt weil der Fluss über weiter Strecken tief türkisfarben leuchtet. Es gibt viele Schluchten und Wasserfälle, viele viele Gelegenheiten abseits der Route zu wandern oder in die tiefen Einschnitte des Soca Flusses zu steigen. Ein paar Leckerbissen haben wir mitgenommen und festgestellt dass man hier viele Tage verbringen könnte. Also haben wir auch dieses Tal für ein Wiederkommen gelistet. Bei Bovec hatten wir die Wahl, ins italienische Treviso zu pendeln oder aber die rassige Auffahrt zum Vrsic-Pass, durch den Triglav Nationalpark. Das Wetter passte, also nochmal aufs Ganze. 1200 Hm von Bovec, die letzten 9 km zwischen 10 – 14% steil. Heftig, aber jeder Hm hat sich gelohnt. 50 Kehren sind es bis zum anderen Talort, Kransjka Gora. 24 hinauf und 26 hinunter. Die Straße wurde 1916 von 10.000 russischen Kriegsgefangenen in kürzester erbaut um die österreichisch-ungarische Front gegen Italien zu versorgen. Wenn man sich die Leiden dieser Menschen vorstellt – und viele sind umgekommen – dann ist die Auffahrt heutzutage gerade zu ein Hochgenuss.
Das ist auch die Aussicht, man ist so abgelenkt vom Schauen nach vorne und hinten, oben und unten, dass man die Anstrengung kaum mitbekommt….
Griaß Eich
Leni und ich bewundern Deine Leistung und die von Ibo sehr.
I häd mi des nicht getraut , bin zwar auch am letzten Arbeitstag vor der Rente mitn Radl hoamgfahrn,
hab ober nur 12 Minuten gebraucht.
Wir respektieren Eure Leistung sehr und hoffen daß Ihr den rest des Weges auch noch schafts.
Ihr werdet sicher einen Vortrag in der Samerberger Halle halten, mi daten kema.(Bescheidgeben)
Weiterhin alles gute.
Grüße von Christoph und Leni
Jetzt ist mir wieder die Begeisterung durchgegangen, weil ich auch schon wo gewesen bin. Was ich eigentlich sagen wollte:
Christoph, du Liebling der Götter!
Ich kann es eigentlich immer noch nicht glauben, dass du dein Vorhaben gedacht, geplant und umgesetzt hast! So viele unterschiedliche Landschaften, Kulturen, Sprachen, Speisen und Getränke, klimatische Gegenbenheiten, politische Systeme und Begegnungen und nicht zuletzt die Erfahrungen mit Glück und Entbehrung, Erschöpfung und Erholung, Trennung und Wiedersehen – darum beneide ich dich echt.
Ibo, du Engel an seiner Seite!
Alles gilt genauso für dich und weil ich dich noch besser kenne und weiß, was du in den „Ruhemonaten“ daheim zwischen deinen Monaten der Begleitung alles auf die Reihe gekriegt hast (einschließlich gemächlicher Radltourchen mit mir), fällt meine Verbeugung vor dir beinahe noch tiefer aus. Schließlich bist du wahrscheinlich die halbe Strecke mitgeradelt!
Ihr seid gesund geblieben und eure Lieben daheim auch. Das ist ein großes Glück.
Ihr habt „die Winde zwischen euch tanzen lassen, ihr steht zusammen, doch nicht zu nah,“ denn „die Eiche und die Zypresse wachsen nicht im Schatten des anderen“.
Dass euch das gelungen ist, ist auch ein großes Glück.
Wir freuen uns aus tiefem Herzen mit euch.
Lisi und Otto
Nach den wunderbaren Alpenerfahrungen in Slowenien und den herrlichen Fotomotiven seid ihr ja inzwischen im „gelobten Land“, in Kärnten, und nehmt bald die Überquerung des Alpen-Hauptkamms in den Hohe Tauern in Angriff. Von da geht’s dann flott durch die nördlichen Kalkalpen und das Salzachtal, Wiestalstrasse, Hof, Russenstrasse, Unterdorf, Thalgau Centre, wo Euch übermorgen Kaffee und Kuchen, Bier und Jause erwarten.
Das wird ein großartiges Wiedersehen, wir freuen uns riesig.
Christoph d.A.
Liebe Ibo, lieber Christoph,
mit dem Wohnmobil noch einmal das Socatal zu erkunden ist eine sehr, sehr gute Idee. Landschaftlich ein Juwel, sportlich eine Herausforderung. Ich kann nur gratulieren zum Vrsic-Pass. Mir wird schon immer ganz schwindlig, wenn ich wir mit dem Auto drüberfahren.
Mein Bruder Willi ist einmal nach einer Bergtour nackt in eine Soca-Gumpn gestiegen und dabei gestolpert. Bis er sich wieder aufrappeln konnte, hatte ihn die Strömung bis zu einer picknickenden Familie getrieben, wo er dann erst unter großem Gelächter den eiskalten Fluten entsteigen konnte, wie Gott ihn geschaffen hat.
Das ganze slowenisch friulanische Grenzgebiet ist eine bezaubernde Gegend, eine wunderbare alpine, venezianische und K u. K monarchisch geprägte Misch- und Begegnungsregion. Cividale, Cormons, …immer eine Reise wert, kulinarisch und önologisch für mich die Topgegend Europas.
Aber auch die Konfrontation mit der Geschichte, vor allem mit dem Ersten Weltkrieg, schließlich ist die Soca ja auf italienischer Seite der Isonzo, packt einen tief. Egal, ob man das Museum in Karfreit besichtigt oder auf einer Tour auf die Befestigungsanlagen trifft.
Wie auch immer – als Radler seid ihr uns eindrucksmäßig auf alle Fälle meilenweit voraus. So tief kann man als normaler Reisender nie in ein Land eintauchen. Wir können nur Ottos Sprachkenntnisse in die Wagschale werfen.
Und erst Österreich! Aber jetzt bin i schtad.
Eine gute Heimkehr wünschen euch
Lisi und Otto
Hallo Ihr Lieben,
Mensch Mayer – jetzt geht´s dahi!
Trotz hoher Pässe scheint es (aus der Entfernung) wie im Flug zu gehen. Wir sind schon alle sehr gespannt auf ein Wiedersehen.
Ganz liebe Grüße,
Christine