09.01.2019 Vertraute Regionen in Zheijiang und Anhui

2019-01-09 8 Von Christoph

Schon neugierig? 🙂  Also ….

Letzten Sonntag (6.01.) gabs nicht wirklich was interessantes zu berichten. Unsere Tagesetappe führte uns ein langes Tal entlang raus den Tianmu Bergen, die wir auch früher schon öfter besucht hatten. Wer erinnert sich? Man kann mit einem Bus oder auch zu Fuß raufwandern zu einem Bergwald mit Riesenbäumen, eine Art Pinien ähnlich denen im Sequoia Nationalpark in den USA.

Diesesmal sind wir nur unten entlang gefahren, hinaus zur Verbindungsstraße von Hangzhou nach Huangshan. Dort ca. 50 km auf der S102 Landstraße, ziemlich eintönig, bis zur Abzweigung Madang Shan. Das ist ein Berg-Ausflugsgebiet und bietet viele Touristen-Hotels. 3.5 km gings noch hinauf zum Park-Eingang, da ging mir allmählich die Luft aus für den Tag… vielmehr die Kraft. Das von unterwegs gebuchte Hotel war offen, aber niemand da. Telefonisch konnten wir dann jemand erreichen der uns eincheckte. Winter ist halt keine Saison in dieser Region.

Am nächsten Tag (7.01.) zuerst wieder runter zur Hauptstraße, dann Richtung Westen mit zwei größeren und vielen kleinen Anstiegen. Der erste große war dann auch die Provinzgrenze zu Anhui (wieder einmal). Der anfängliche Nieselregen stoppte und wir hatten einige Super Abfahrtspassagen durch enge Täler auf gewundenen Straßen. Zwischendurch eine Nudelsuppe in einem Dorf, da fallen wir immer ziemlich auf aber mit Ibo’s Sprachkenntnissen bekommen wir erstens was wir wollen und finden auch immer superschnell Kontakte. 

Alles fein, wenn nicht plötzlich nach einem Stop Ibo’s Hauptschalter für den E-Antrieb gestreikt hätte. Einen Mini-Kreuzschlitzschraubendreher (wie ihn die Uhrmacher oder Telefon-Reparierer benutzen) hatte ich nicht und konnte so nicht einmal nachsehen. Also hieß es für Ibo auch noch gegen den Motor antreten. Satte 30 km waren es noch bis nach Shexian.

Die Ankunft dort hat uns allerdings wieder versöhnlich gestimmt. Das kleine Hotel im Hui-Stil (Hui heißen die Bewohner dieser Region) war überwältigend. Die Besitzerin hat unser Zimmer vorgeheizt, sie haben unsere schweren Taschen die steile Holztreppe hinaufgeschleppt und haben uns auch noch ein – kostenloses – Abendessen zubereitet, es gab Jioazi und Guotie (siehe Bilder) und wir hatten einen sehr netten Austausch mit den jungen Leuten. Li Mei, so der Name der Chefin, hat uns dann am nächsten Morgen noch zu einem Giant-Radlgschäft begleitet, das leider geschlossen war.

Also sind wir doch 30 km weiter (am 8.01.) nach Huangshan City (alter Name Tunxi), Ibo wieder mit ohne E-Power. Von unterwegs habe ich gleich mein Guangxi-Netzwerk genutzt und mich von Johnny, unserem Giant-Händler in Suzhou-Wujiang per Wechat zu einem Giant-Laden in Tunxi leiten lassen. Die haben schon bei unserer Ankunft gewartet und sich sofort bestens gekümmert. Meine anfängliche Diagnose hat sich bestätigt, es brauchte ein komplett neues Schaltteil, das hat keiner auf Lager. Also Bestellung und 1 – 2 Tage warten.

Wir checkten nahe der Tunxi Lao Jie, der „alten Straße“ ein und waren erst mal froh über die Wärme und ließen uns dann gleich am Nachmittag noch massieren. A bissl gearbeitet haben wir auch noch, alles wieder geordnet und vor allem einmal die Radl-Taschen gründlich gewaschen.

Der heutige Tag (9.01.) war eh als Ruhetag geplant, inzwischen sind wir 470 km gefahren. Alles im Plan…. und das Ersatzteil kam auch heute nachmittag und war in 5 min eingebaut. Nur das Wetter spielt nicht mit. Es schüttet gerade bei kalten 4 Grad und soll in den nächsten 10 Tagen (oder länger?) nicht viel besser werden. Aber das soll uns nicht aufhalten. Vielleicht werden die Etappen etwas kürzer aber anhalten und abwarten wollen wir nicht.

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